Das ist der Pfannenstielhof, der in der Talebene am östlichen Rand von Bozen, in Rentsch, mitten in den Weinbergen liegt und 1561 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
Vor 200 Jahren kaufte Joseph Pfeifer den Hof. Seither wurde er ununterbrochen an die männlichen Erben weitergegeben (siehe Chronik weiter unten).
Wirtschaftlich gab es über diese Jahre einige Änderungen und Neuerungen am Hof: Schon früh wurde neben der Viehhaltung auch Obstbau betrieben, nennenswert ist dabei besonders der Anbau von Kirschen. Auch Wein wurde am Hof schon immer gekeltert. Mit der Zeit schaffte die zunehmende Mechanisierung neue Möglichkeiten in der Landwirtschaft und das Vieh wurde aufgelassen: Ab den 1950er Jahren konzentrierte sich die Familie auf den Anbau von Trauben und Äpfeln. Wie auch heute noch wurden die Äpfel an die Obstgenossenschaft Zwölfmalgreien, deren Mitbegründer der Großvater des heutigen Hofbesitzers war, geliefert. Aus den Trauben wurde seit jeher in der hofeigenen Kellerei Wein gekeltert und ab Hof verkauft.
Auf dem Pfannenstielhof leben heute Johannes Pfeifer mit seiner Frau Margareth und ihre Töchter Anna und Veronika. Margareth gab bei der Heirat nach abgeschlossenem Mathematikstudium und einigen Arbeitsjahren ihren ursprünglichen Beruf als Lehrerin auf. Seitdem widmen sich die beiden besonders dem Kellereibetrieb mit eigenem Weinverkauf direkt ab Hof. Traditionsbewusst bauen sie die beiden autochthonen Sorten Vernatsch und Lagrein an. Und der Erfolg gibt ihnen dabei Recht: Die Weine werden immer wieder mit Auszeichnungen prämiert.
Am 5. Jänner 2017 wurde im Rahmen einer Feierstunde anlässlich der Bezirksversammlung des Bauernbundes dem Pfannenstielhof die Auszeichnung "Erbhof" verliehen.
Voraussetzung dafür ist,
- dass der Hof seit mindestens 200 Jahren ohne Unterbrechung innerhalb derselben Familie übertragen worden ist;
- dass es sich um einen geschlossenen Hof handelt;
- dass der Eigentümer den Hof selbst bewohnt und bewirtschaftet.
Ein Erbhof ist Ausdruck der Verwurzelung mit Grund und Boden und zeugt von der Freude an der Landwirtschaft, die von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Foto: Südtiroler Bauernbund
von links: Karl Framba, Bezirksobmann; Arnold Schuler, Landesrat für Landwirtschaft; Johannes, Veronika, Anna und Margareth Pfeifer,
Pfannenstielhof; Leo Tiefenthaler, Landesobmann; Siegfried Rinner, Direktor des Bauernbundes;
1816 am 25. November kauft Joseph Pfeiffer (1754 - 1836), Gummer im Dorf, von Franz Gruber den Pfannenstielhof in Rentsch.
1829: Sein ältester Sohn Joseph Pfeifer (1792 - 1865) verzichtet auf den ihm früher zugesicherten Gummerhof und übernimmt den Pfannenstielhof und
1866 wiederum dessen Sohn Josef (1818 -1897).
1897 übernimmt Mathias Pfeifer (1855 - 1904) den Pfannenstielhof, er hat jedoch keine Nachkommen.
1905 wird der Hof auf seinen Bruder Josef Pfeifer (1853 - 1917) überschrieben und
1918 auf dessen Sohn Eduard Pfeifer (1885 - 1975). Dieser übergibt den Hof
1971 an seinen Sohn Eduard (1925 - 2007) und dieser
1983 wiederum an seinen Sohn Johannes (geboren 1958).