Die Rebe im Jahreslauf

 

Im Dezember beginnen wir mit dem Rebschnitt. Das einjährige Holz wird bis auf  1–2 Ruten weggeschnitten und von den überschüssigen Trieben befreit. Diese werden eingemulcht.
Danach richten wir die Pergeln auf, d.h. wir kontrollieren die Pfähle (Säulen und Schaltern) sowie die Drähte und tauschen schadhafte Teile aus.
Nach dem Rebenschnitt werden die Ruten an die Reben angebunden, bevor im Frühjahr neue Triebe für einen neuen Weinjahrgang wachsen.


Wenn es etwas wärmer wird, weinen die Reben, das heißt, das Wasser wird von den Wurzeln bis zur Schnittstelle getrieben und kommt dort als Tropfen (Tränen) zum Vorschein.
Die jungen Triebe („Garzen“) kommen hervor und wachsen zuerst langsam, wobei sich beiderseits kleine Blätter entfalten.
Für uns beginnt mit dem Austrieb bis zur Ernte eine arbeitsreiche Zeit im Weinberg. Das Ziel unserer Pflegemaßnahmen ist ein möglichst harmonisches Wachstum zu erreichen, denn zwischen dem Wachstum der Reben und der Trauben- und Weinqualität besteht ein enger Zusammenhang.
Deshalb gehören die Laubarbeiten neben Pflanzenschutz und Bodenpflege zu den wichtigsten Tätigkeiten im Laufe eines Jahres. Ihre sorgfältige Durchführung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Erzeugung gesunder und qualitativ guter Trauben.
Die erste Laubarbeit, das „Schabigen“ führen wir bereits vor der Rebblüte durch. Dabei werden Kümmertriebe entfernt und die Rebstöcke entlaubt. Zugleich erfolgt das „Fußschabigen“, bei dem Triebausschläge in Bodennähe weggenommen  werden.


Ende Mai beginnt die Blüte der Reben. Die Blüten des Weinstocks sind unscheinbar klein und bieten einen unauffälligen Eindruck.
Zur Zeit der Blüte ist die Rebe auch gegenüber den Pilzkrankheiten Peronospora und Oidium verstärkt anfällig. Hierbei handelt es sich um die zwei wichtigsten Krankheiten welche jedes Jahr auftreten können.
Nach Beobachtung der Wettervorhersagen und unter Berücksichtigung der Lebensweise der Krankheiten und verschiedener Prognosemodelle  werden die Pflanzenschutz-Behandlungen nur bei erwiesener Notwendigkeit durchgeführt.
Immer wieder entfernen wir Geiztriebe und überflüssige Blätter, um die Trauben locker der Sonne und dem Wind auszusetzen.


Die Triebe werden während des Sommers öfters geordnet und zum Teil angebunden, um ein freies Herabhängen der Trauben zu gewährleisten.  In manchen Jahren – je nach Witterung – und bei Sorten mit starkem Wachstum (z.B. Lagrein) ist diese Arbeit sehr aufwendig.
Die Traubenzone wird immer wieder ausgelichtet, dabei werden jene Blätter entfernt, welche die Trauben zu stark verdecken.  Dies ist eine gezielte Maßnahme zur Förderung der Traubenqualität, denn dadurch ergeben  sich verschiedene Vorteile: ein geringerer Krankheitsdruck durch mehr Belichtung und Durchlüftung, eine bessere Benetzung der Trauben durch Pflanzenschutzmittel, dickere Schalen und verstärkte Farbstoffeinlagerung bei gut belichteten Beeren.


Mitte Juli schneiden wir überschüssige Trauben auf den Boden (=Ausdünnung). Dies ist die gezielteste Maßnahme, um optimale Qualität zu sichern und somit Voraussetzung für die Produktion hochwertiger Weine.
Das Reifen der Trauben beginnt mit dem Weichwerden und Verfärben der Beeren. Zur Zeit der Reife steht die Rebe unter hoher Belastung. Bei extremem Trockenstress kommt der Reifeprozess zum Erliegen. Aufgrund unserer flächendeckend vorhandenen Bewässerungssysteme können wir in dieser Phase Trockenstress für die Reben verhindern und dadurch den Reifevorgang positiv beeinflussen.


In den letzten Wochen bis zur Ernte ist die Witterung der entscheidende Faktor, und wir können nichts mehr tun, um die Traubenqualität zu beeinflussen. Eine schöne, trockene Herbstwitterung mit warmen Tagen und kühlen Nächten ist optimal für die Endausreife der Trauben.
Je gründlicher die Pflegemaßnahmen während des Jahres durchgeführt wurden, desto länger bleiben die Trauben auch unter widrigen Witterungsverhältnissen gesund.


Nach Erntebeginn herrscht emsiges Treiben in den Weinbergen. Nun schneiden wir mit unseren Arbeitern die ausgereiften, gesunden Trauben ab und fahren sie direkt in den Keller.


Mit der „Rebel“ (= Entrappungsmaschine) werden die Traubenbeeren von den Stängeln befreit; die Maische wird dann in die Gärfässer gepumpt.


Bei der Gärung wird der Zucker in Alkohol umgewandelt; die Vergärung der Rotweine erfolgt auf den Trestern. Die Dauer der Gärzeit variiert zwischen 7 und 14 Tagen. In dieser Zeit begleitet der Kellermeister besonders genau und unablässig den werdenden Wein. Denn guter Wein braucht Erfahrung, Wissen und Können, aber auch Hingabe und Fingerspitzengefühl, ja sogar einen gehörigen Schuss Liebe. Aus dem Traubensaft wird kostbarer Wein.
Nach dem Gärungsprozeß wird der neue Rotwein von den Trestern abgezogen. Die Trestern bringen wir in die Brennerei, daraus wird Grappa gebrannt.


Den St. Magdalener lagern wir in Stahltanks; dabei achten wir die fruchtigen Aromen und die lebendige Frische – seine wesentlichen Merkmale – zu erhalten und zu fördern. Den Jahrgangs-Lagrein lagern wir in großen Holzfässern, den Lagrein Riserva in Barriques und Tonneuax.
Nach der notwendigen Reifezeit füllen wir den Wein in Flaschen, in denen er von einigen Wochen bis zu einigen Monaten lagert.


Nach der Ernte erscheint der Weinberg entlastet und die Rebstöcke scheinen sich auszuruhen. Sobald die ersten Fröste eintreten, färben die Blätter und fallen ab.

PFANNENSTIELHOF · JOHANNES PFEIFER

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