Andreas März schreibt in Merum Nr. 4/16, August/September 2016:
"Ich bin zwar ein ausgewiesener Liebhaber der Vernatsch-Weine, doch kritiklos macht mich das nicht.
So ist die helle Farbe für mich ein Reinheitsmerkmal. Die Sorte gibt nun mal kaum Farbe her. Ein zu Rubin tendierendes Rot sagt mir, dass ein Kellermeister seinen Kalterer mit Lagrein-Zusatz der profanen Kategorie "Rotwein von Welt" annähern wollte. Sowas kann nicht funktionieren, man nimmt dem Vernatsch damit lediglich seine Einzigartigkeit.
Trotzdem werden strukturiertere Vernatsch von dunkler Farbe und kühler Frucht von ahnungslosen Weintrinkern und -testern hier und dort noch immer für die besseren Weine gehalten. Aber was für Cabernet und Raboso vielleicht stimmen mag, trifft nicht auf den Vernatsch zu. Der beste Vernatsch ist nicht der dunkelste und tanninreichste, sondern der geschmeidigste, duftigste und trinkigste! ..."